Unser Betrieb liegt mitten im Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet „Täler der wilden und vereinigten Weißeritz" sowie innerhalb eines Vogelschutzgebietes im Erzgebirge.
Mit den 36 Hektar bewirtschafteter Fläche legen wir Wert auf extensive Landwirtschaft. Mehr als 90 % davon sind Grünland. Die übrige Ackerfläche verwandeln wir mit der entsprechenden Aussaat von Blühmischungen jedes Jahr zu einem wahren „Insektenparadies“. Besonderheiten in unserem Tal sind die verhältnismäßig arteinreichen Blütenpflanzenbestände. Ein außergewöhnlich üppiger „Märzenbecherteppich“ zeigt sich bereits nach den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr und lässt dabei alle Herzen höher schlagen.
Nach einer möglichen Schnittnutzung des Grünlandes setzten wir Schafe, Esel oder Rinder bei der Nachbeweidung von Bergwiesen, vor allem an Steilhängen, ein.
Die Tierhaltung mit seinen Rasseerhaltungszuchten ist ein weiterer Schwerpunkt des Hofes. Nutztiere dienen dabei der Produktion von zum Beispiel Wolle, Fleisch oder Honig. Der Großteil erfreut jedoch unsere Gäste, stellt sich zur Schau oder bietet allerlei Erlebnisse.
Tiere in der Körnermühle
Bereits um 1830 versorgten sich die Müller im Tal durch Schaf- und Ziegenhaltung, als Selbstversorger, wie damals oft üblich. Auch für die Arbeitspferde musste gesorgt werden. Nach 1899 wurde für rund 10 Milchkühe ein Stallbereich hergerichtet. Somit war ein System zur Milchverarbeitung notwendig geworden; Butter wurde sogar bis nach Dresden geliefert.
Durch die erbarmungslos durchgeführte Zwangskollektivierung wurde die Familie Körner 1960 unfreiwillig zur Aufgabe des Betriebes (zweite Stufe der Landreform in der DDR) gedrängt. Alle Flächen, zusammen mit den Stallungen im Wohnhaus und der Scheune, wurden durch die sogenannte „Treuhand“ in die LPG „Fortschritt Sadisdorf/Hennersdorf/Hermsdorf“ überführt.
Nach der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland konnte eine Rückübertragung aller Flächen und Gebäude erst in den Jahren 1990 bis 1992 erfolgen. Die Wiedereinrichtung eines privat geführten Landwirtschaftsbetriebes mit Imkerei initiierter Michael Grundmann, als Enkel von Theodor Körner. Erste Tiere waren Rhönschafe und Bienen, etwas später folgten dann 2 Rotviehfärsen.
2003 kam es zur Sanierung des Pferdestalles; die Ständerhaltung wurde in eine Offenstallhaltung umgewandelt. Nun konnten auch die ersten Reitpferde eingestallt werden.
2007 erfolgte die notwendige Modernisierung der historischen Stallungen. Rinder- und Schafställe wurden zentral zusammengelegt und so eine artgerechte Haltung im Kellergeschoss der Scheune ermöglicht.
Einen weiteren Höhepunkt in unserer Mühle erlebten wir 2009 durch den Einzug von zwei Poitoueselstuten. Das legte den Grundstein für ein Engagement zur Rasseerhaltung dieser bedrohten Besonderheit.
2012 war es dann soweit: unsere Überzeugung wurde nach einer abgeschlossenen Übergangsfrist, zertifiziert. Der Betrieb bekommt das erste BIO Zertifikat ausgestellt und wird seither als ökologischer Landwirtschaftsbetrieb anerkannt. Hierbei werden wir durch unseren Partner ABCERT AG in Esslingen (DE-ÖKO-006) betreut.
2019 übernahm der Verein Körnermühle Christliches Leben die BIO Landwirtschaft und führt diese entsprechend ihrer Satzung fort.
Die Imkerei bleibt jedoch in der Hand von Michael Grundmann und wird eigenständig weitergeführt.
Mit der Zeit leben nun auch noch andere Kleintiere wie Minischweine, Hühner, Kaninchen und Katzen in der Körnermühle.
Die Körnermühle Christliches Leben e.V. erhält aus dem o.g. Landwirtschaftsfonds nachfolgend beschriebene Förderungen:
Zahlungen für aus naturbedingten oder anderen spezifischen Gründen benachteiligte Gebiete
- Ausgleichszulage –
mit dem Ziel einer nachhaltigen Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen und Klimaschutz erhalten.
Mit der Umsetzung des Vorhabens konnte ein Beitrag zur dauerhaften
Bewirtschaftung benachteiligter landwirtschaftlicher Flächen und somit zum Erhalt der
sächsischen Kulturlandschaft geleistet werden.
Zahlungen für - Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen –
GL.1 Artenreiches Grünland -ergebnisorientierte Honorierung
Mit der Umsetzung des Vorhabens "GL.1 Artenreiches Grünland - ergebnisorientierte
Honorierung" konnte ein Beitrag zum Erhalt von artenreichem Grünland mit mäßig hohem bis
sehr hohem Naturschutzwert auf den geförderten landwirtschaftlichen Flächen geleistet
werden. Damit wurde auch zur Sicherung der Biologischen Vielfalt beigetragen.
GL.4 Naturschutzgerechte Hütehaltung und Beweidung
Mit der Umsetzung des Vorhabens "GL.4 Naturschutzgerechte Hütehaltung und Beweidung"
konnte ein Beitrag zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung von Weidelandgebieten
mit hohem Naturschutzwert geleistet werden. Durch den Erhalt und die Entwicklung
artenreicher Magerrasenbiotope, Heiden und sonstiger Offenlandhabitate wurde zur Sicherung
der Biologischen Vielfalt beigetragen und an der Wahrung der Kulturlandschaft mitgewirkt.
GL.5 spezielle Artenschutzgerechte Grünlandnutzung
Mit der Umsetzung des Vorhabens "GL.5 spezielle artenschutzgerechte Grünlandnutzung"
konnte durch eine an die individuellen Ansprüche der Arten angepasste Bewirtschaftungsweise
ein Beitrag zum Erhalt von spezifischen, schutzbedürftigen Arten geleistet werden. Weiterhin
wurde zur Sicherung der Biologischen Vielfalt beigetragen.
Ökologischer/biologischer Landbau
Mit der Umsetzung des Vorhabens konnte auf den
geförderten landwirtschaftlichen Flächen durch eine stärkere Nutzung der Naturfunktionen
während der Bewirtschaftung eine stoffliche Belastung des Bodenwassers sowie die
Bodenerosion vermindert und die Vielfalt des Tier- und Pflanzenlebens gefördert werden.
Generell trägt der ökologische/biologische Landbau durch seine schützende und verbessernde
Wirkung zum aktiven Umweltschutz bei.